Was ist Arthrose?
Moderne Arthrosetherapie Böblingen
Unter Arthrose versteht man Gelenkknorpelverlust an großen oder kleineren Gelenken. Ursachen für eine Arthroseentwicklung können vielfältig sein: zum Beispiel als Folge nach Unfällen, Beinachsenveränderungen, Fehlbelastungen oder Übergewicht. Sehr oft entwickelt sich aber eine Arthrose, ohne dass spezifische Gründe vorlagen. Forscher gehen nun von einem multifaktoriellen Geschehen aus, bei dem viele Faktoren gemeinsam (prädisponierende und genetische Faktoren) die Arthroseentstehung auslösen. Insbesondere scheinen hierbei zahlreiche Entzündungsbotenstoffe eine wichtige Schlüsselrolle einzunehmen.
Ist einmal die Arthroseentwicklung angestoßen oder liegt bereits ein fortgeschrittener Knorpelschaden vor, so kann dieser leider nicht mehr rückgängig gemacht werden. Dennoch ist es heute möglich, das Fortschreiten deutlich zu verlangsamen und die körpereigenen Regenerationskräfte zu unterstützen.
Vielleicht wird uns die Stammzellforschung neue Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Moderne Arthrosetherapie Böblingen
Entstehung und Diagnose
Warum genau eine Arthrose entsteht, ist noch nicht vollständig enträtselt. Wir wissen aber bereits heute, dass an der Arthroseentstehung entzündungsfördernde Botenstoffe ebenso beteiligt sind wie eine genetische Disposition und äußere Faktoren. Das sind zum Beispiel Übergewicht, Fehlbelastung, Unfälle oder eine Fehlstatik wie O-Beine. Allerdings sind Tempo und Zeitpunkt der Arthroseentwicklung bei jedem Menschen unterschiedlich und daher nur schwer voraussehbar.
Zunächst wird unsere ärztliche Anamnese erhoben. Anhand individueller Informationen (wie etwa frühere Unfälle, Bewegungsschmerzen, Steifigkeitsgefühl, Schwellung oder Anlaufschmerzen) können wir bereits eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Weiter erhärtet wird diese durch eine gründliche Untersuchung mit manuellen Funktionstests. Durch sorgfältiges Abtasten und eine funktionelle Bewegungsprüfung können wir auf eine Arthrose schließen. Abgesichert wird die Diagnose danach durch eine Ultraschall- und Röntgenuntersuchung. Falls erforderlich muss in Einzelfällen noch zusätzlich ein CT, MRT oder Labor veranlasst werden, um weitere wichtige Differentialdiagnosen (wie etwa Gicht oder Rheuma) auszuschließen.
Der Verlauf findet meist schleichend über viele Jahre statt. Arthrose kann aber auch durch Fehlbelastung oder Überanstrengung aufflammen. Dann spricht man von einer aktivierten Arthrose mit schmerzhafter Schwellung oder Gelenkerguss. Im späteren Stadium kommt es zu Steifigkeitsgefühl, Bewegungseinschränkungen, Fehlstellungen oder Instabilitäten sowie schließlich zu Gelenkeinsteifung.
Neueste Trends in der konservativen Arthrosetherapie
Aktuelle regenerative Behandlungskonzepte in unserer Praxis
Zwischenzeitlich haben neueste regenerative Therapieverfahren in unserer Praxis Einzug gehalten und sind aus unserer täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Gerade im Bereich der Arthrosebehandlung setzen wir auf die neuesten Erkenntnisse der modernen Medizin und Knorpelforschung. PRP oder Stoßwellen kombiniert mit EMTT sowie einem smarten physiotherapeutischen Rehabilitationskonzept ermöglichen heute Behandlungsergebnisse auch bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß, welche vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wären.
Dr. med. Breitenbacher hat in seinem Fachbeitrag in der Zeitschrift AKOM unser aktuelles Therapiekonzept zum Thema regenerative Therapieansätze bei Gelenkerkrankungen vorgestellt.
Moderne Arthrosetherapie Böblingen
Leichtes Stadium (Grad 1-2)
In leichten Fällen mit diskreten Knorpelveränderungen (Grad 1-2) warten wir meist ab und empfehlen aktive und angepasste Übungsbehandlungen in häuslicher Eigenregie unter Beachtung der Gelenkschutzprinzipien (Knie- oder Hüftschule). Bedarfsweise macht eine Krankengymnastik oder ein muskuläres Aufbautraining zur Gelenk- und Beinachsenstabilisierung (Isokinet oder HUBER® 360 und auch Personal Training /EMS ) durchaus Sinn. Bei sportlichen Aktivitäten sollten gelenkschonende Sportarten wie etwa Nordic Walking, Wandern, Schwimmen oder Radfahren bevorzugt werden. Bedarfsweise verschreiben wir bei Instabilitätsgefühl eine Bandage sowie entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen – alternativ auch pflanzliche Präparate wie Teufelskralle, Weidenrinde, Arnika, Curcuma oder Chondroitin/Glucosamin). Ergänzend empfehlen wir eine Überprüfung der Becken und Beinachsen mittels lichtoptischer 4D-Vermessung in Kombination mit einer dynamischen Fußdruckmessung. Aus den Messwerten kann nachfolgend eine präzise Einlagenversorgung resultieren – falls erforderlich mit Statikausgleich – was wiederum zu einer guten Entlastung von Fuß- und Bein-Beckenachsen führt.
Moderne Arthrosetherapie Böblingen
Mittleres Stadium (Grad 2-3)
Im mittleren oder fortgeschrittenen Stadium (Grad 2-3) mit bereits tieferen Knorpelläsionen – in Einzelfällen auch früher (Sportler, berufliche Aktivität) – setzen wir bei Ihrer Arthrosetherapie Böblingen auf gezielte Spritzenkuren ins Gelenk. Ziel ist es, das Fortschreiten der Arthrose noch rechtzeitig zu verlangsamen und den beschädigten Restknorpel zu schützen (Knorpelschutztherapie). Im aktivierten Stadium mit Ergussbildung muss dieser durch eine Gelenkpunktion beseitigt werden, um das Gelenk zu entlasten. Bewährt hat sich in diesem Fall die Durchführung einer begrenzten Anzahl an Cortisoninjektionen unter sterilen Kautelen direkt in das Gelenk, um den Reizzustand zuverlässig zu beseitigen und das Gelenk zu beruhigen. Auch hier verschaffen gut angepasste Bandagen, Orthesen sowie Einlagen und Zurichtungen Schmerzlinderung, stabilisieren die Fußstellung und korrigieren die Beinachsen.
Im reizarmen Verlauf kümmern wir uns um einen gezielten Muskelaufbau zur Gelenkstabilisierung kombiniert mit Osteopathie, Stoßwellen und EMTT zur biozellularen Regenerationsförderung (Wachstumsfaktoren, Botenstoffe, Abbau Knochenödem). Bedarfsweise werden klassische und alternative entzündungsabbauende Medikamente oder Akupunktur zur Schmerztherapie eingesetzt.
Moderne Arthrosetherapie Böblingen
Fortgeschrittene Arthrose (Grad 3-4)
Falls bereits eine hochgradige Arthrose (Grad 3-4) mit Funktionseinschränkung oder beginnender Einsteifung vorliegt und die Schmerzen trotz oben genannter Maßnahmen kaum noch beherrschbar sind, sollte bei entsprechendem Leidensdruck eine operative Sanierung erwogen werden.
In Frage kommen insbesondere an großen Gelenken wie Schultern, Hüfte oder Kniegelenke in erster Linie der Einsatz eines Kunstgelenkes (Endoprothese oder Teilersatz). Zwischenzeitlich gibt es hierzu neueste Materialentwicklungen mit abriebarmen Gleitpaarungen und damit längeren Standzeiten sowie knochensparende Prothesen-Designs kombiniert mit minimalinvasiven und damit gewebeschonenden Operationstechniken. Dies führt zu guten Operationsergebnissen und schnelleren Rehabilitationszeiten. An kleineren Gelenken sind endoprothetische Versorgungen eher noch die Ausnahme, so dass am Fuß- oder Sprunggelenk sowie Fingergelenken versteifende Operationen weiterhin als „Golden Standard“ gelten. Vor solchen Eingriffen wird immer abgewogen, ob mit einer Gelenkspiegelung und Knorpelglättung (Gelenktoilette) ein gutes Ergebnis erreicht werden kann. Meist ist dies nicht mehr sinnvoll, was auch die aktuelle Studienlage bestätigt.
Nicht unerwähnt bleiben sollten Beinachsenfehlstellungen (O- oder X-Bein) und die damit verbundene Möglichkeit einer operativen Beinachsenkorrektur möglichst in jüngerem oder mittlerem Patientenalter. Ziel ist es, die spätere Arthroseentwicklung noch in einem Frühstadium erfolgreich bremsen oder verhindern zu können – ebenso sollten Instabilitäten nach Unfall oder angeboren mit der Folge einer sekundären Arthrose frühzeitig therapiert werden.
Gemeinsam erörtern wir in Ruhe, ob eine Operation Sinn macht und falls ja, welches Verfahren zielführend ist. Dennoch lassen wir Sie nicht im Regen stehen, falls eine OP nicht möglich oder gewünscht ist und konzipieren gemeinsam mit Ihnen ein durchdachtes konservatives Behandlungskonzept mit dem Ziel, die Lebensqualität zu verbessern und eine OP möglichst vermeiden zu helfen.
Hyaluron Spritzenkur
Bereits seit vielen Jahren verwenden wir in unserer Praxis verschiedene Hyaluronpräparate, um das Gelenk mit synthetisch hergestellter Gelenkflüssigkeit aufzufüllen. So können wir den angegriffenen Knorpelbelag quasi aufpolstern und versiegeln. Wenn der Knorpelbelag noch weitgehend vorhanden ist, funktioniert dieses Verfahren erstaunlich gut. Eine Hyaluroninjektion kann prinzipiell in alle Gelenke erfolgen. Sogar in kleine Gelenke wie Daumensattelgelenk oder Großzehengrundgelenke – falls erforderlich ultraschallgesteuert. Eine Hyaluronkur sollte in vorgegebenen Abständen wiederholt werden, um den Schmier- und Schutzeffekt aufzufrischen – ähnlich wie bei einem Ölwechsel beim Auto. Wichtig ist hierbei der rechtzeitige Beginn dieser Schutzmaßnahme, da die Erfolgschancen bei Patienten mit sehr weit fortgeschrittenen Knorpelschäden deutlich sinken.
In der Arthrosetherapie Böblingen setzen wir die neueste Generation von Hyaluronprodukten auch kombiniert mit PRP ein. Diese zeigen oftmals erstaunlich gute und langandauernde Ergebnisse. Auch bei Meniskusschäden und Sehnenläsionen (insbesondere Schultergelenk oder Sprunggelenk), sodass Operationen nicht selten vermieden oder hinausgezögert werden können.
Therapie mit PRP (Blutplättchenreichen Plasma)
Beim Einsatz von PRP werden 10 ml Vollblut entnommen und hieraus unter sterilen Kautelen ein blutplättchenreiches Plasma hergestellt. Dieses wird in Reinform oder als Hyaluronkombinationsspritze noch am gleichen Tag an die betreffenden Strukturen (Gelenkknorpel, Sehnen, Bänder und Muskel) verabreicht. Durch den hohen Anteil an körpereigenen Botenstoffen und Wachstumsfaktoren sowie weiteren Blutplättchenbestandteilen beschleunigt sich die Geweberegeneration und Zellheilung erheblich. Die Thrombozyten produzieren verschiedene Zellhormone – u.a. entzündungshemmende Zytokine und regenerationsfördernde Wachstumsfaktoren, die für die Heilung erkrankter Strukturen wesentlich sind: PDGF (Platelet Derived Growth Factor), TGF beta (Transforming Growth Factor-beta) und VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor).
Weitere unterstützende oder alternative konservative Maßnahmen
- Akupunktur
- Laser
- physikalische Therapie (Elektro, TENS, Ultraschall, Eis, WT)
- Medizinische Trainingstherapie (MTT)
- Krankengymnastik
- Lymphdrainage
- Osteopathie und Manualtherapie
- Faszien-und Triggerpunkttherapie
- Stoßwellen
- Orthopädische Hilfsmittel
- Taping
- Einlagen und Statikausgleich
- Gewichtsreduktion
- Kameragestützte Laufbandanalyse und Gangschulung (Alter G Laufband)
- Gewichtsreduktion
- Sportberatung
- Ernährungsberatung
- Schmerztherapie
- Röntgenschmerzbestrahlung
Fragen oder Terminwunsch?
Sie brauchen mehr Informationen? Sie kommen aus Stuttgart und möchten wissen, wie Sie unsere orthopädische Praxis in Böblingen am schnellsten erreichen? Gern helfen wir Ihnen weiter. Bei Fragen sowie Terminwünschen erreichen Sie uns per E-Mail an praxis@breitenbacher.de oder telefonisch unter 07031 / 986 360.